Digitales Ersatzteillager & Fertigungshilfen on-demand

Der Maschinenbau kämpft mit langen Lieferzeiten, hohen Lagerkosten und seltenen Ersatzteilen. Additive Fertigung (3D-Druck) ermöglicht digitale Bauteilbestände, schnelle Prototypen sowie funktionale Fertigungshilfen – exakt dann, wenn sie gebraucht werden. SKA Tech Electronics begleitet Sie von der Machbarkeitsanalyse über Benchmarks bis zur Kleinserie.

Für wen ist das relevant?

Leiter:innen Produktion, After-Sales/Service, Fertigungsplanung, Industrial Engineering und Instandhaltung.

Typische Pain Points

= Unwirtschaftliche Lagerhaltung für Low-Runner-Teile

= Lange Beschaffungszeiten & Lieferkettenrisiken

= Bedarf an leichten, spezifischen Vorrichtungen (Greifer, Halter, Prüfaufnahmen)

Lösungsansatz mit 3D-Druck

Digitales Ersatzteillager: Freigegebene CAD-/Fertigungsdaten ersetzen Regale. Mit Versionierung, Freigaben und Material/Prozess-Notizen fertigen wir Teile on-demand – transparent und rückverfolgbar.

Bridge-Manufacturing: Bis Serienwerkzeug oder Lieferant bereitstehen, sichern Kleinserien und Funktionsmuster Anläufe, Retrofit und After-Sales.

Fertigungshilfen & EOAT: Leichte, passgenaue Düsen, Halter und Prüfaufnahmen verbessern Ergonomie, reduzieren Rüstzeiten und erhöhen Takt.

Technischer Leitfaden

DfAM-Grundlagen: Wir konstruieren Bauteile so, dass sie stabil und langlebig sind: gleichmäßige Wandstärken, Radien statt scharfer Kanten und verstärkte Lastbereiche vermeiden Schwachstellen und erhöhen die Haltbarkeit. Die Ausrichtung der Teile wird so gewählt, dass Funktionsflächen möglichst ohne Stützen gedruckt werden und Stützen nur in unkritischen Bereichen nötig sind. Auch Materialverhalten in Z-Richtung und die Entformbarkeit berücksichtigen wir von Anfang an. Funktionsflächen bekommen klare Toleranzen, Passungen planen wir mit Nacharbeitszuschlag (z. B. Reiben oder Planfräsen).

Materialwahl:

Je nach Lastfall priorisieren wir zäh (schlagfest, duktile Bruchart) oder steif (maßhaltig, formstabil). Einsatzumgebungen bestimmen die Auswahl: Temperatur (z. B. kurzzeitig 80–100 °C), Medienbeständigkeit gegenüber Ölen, Kühlschmierstoffen, IPA/Desinfektion, Abrieb und ggf. UV-Belastung. Auf Wunsch berücksichtigen wir ESD-taugliche Resins, elastomere Optionen, transparente Materialien oder flammhemmende Qualitäten.

Qualität & Messung:

Zu jedem Benchmark definieren wir einen Messplan mit Bezugssystem, Messpunkten und Akzeptanzkriterien. Die Verifizierung erfolgt über 3D-Scan auf Wunsch; Abweichungen werden farbcodiert dokumentiert. Auf Wunsch liefern wir einen Erstteilbericht (FAI) inkl. GD&T-Merkmalen sowie Stichprobenpläne für Kleinserien. Traceability sichert die Reproduzierbarkeit: Materialdatenblatt, Batch/Charge, Parameter-Logs, Bauteilkennzeichnung (QR/DM-Code) und eine eindeutige Teilenummer/Revision.

Wirtschaftlichkeit & Risikobewertung

ROI-Check: Wir vergleichen Bauteilkosten klassisch vs. 3D-Druck (inkl. Rüst/Nacharbeit), bewerten Opportunitätskosten durch Stillstand/Verzögerungen und beziffern Bestandseinsparungen eines digitalen Lagers.

Typische Anwendungen

Abdeckungen, Adapter & Clips:

= Abdeckungen/Schutzhauben: Passgenau für Aggregate und Sensorik, mit Service-Aussparungen und optionaler Kennzeichnung – schützt vor Staub/Spänen und erleichtert Wartung.

= Adapter/Kupplungen: Gewinde- und Übergangsstücke (z. B. M-G, Schlauch-Rohr) in definierter Einbaulage; auf Wunsch mit Inserts für Drehmoment- oder Temperaturlast.

= Clips/Klemmen: Schnapp- und Stecklösungen für Leitungen und Leitbleche; Poka-Yoke-Geometrien vermeiden Fehlmontage und reduzieren Rüstzeiten.

= Kabel-/Schlauchführungen: Geführte Radien, entgratete Kanten und integrierte Haltepunkte – weniger Reibung, sauberes Routing, schnell austauschbar.

Prüfaufnahmen, Montagelehren & Vorrichtungsbauteile:

= Prüfaufnahmen/Nester: Lage- und Anschlagflächen für Maß-, Funktions- oder End-of-Line-Prüfungen; definierte Nullpunkte, optional ESD-tauglich.

= Montagelehren & Positionierhilfen: Formschlüssige Aufnahmen mit Anschlägen/Zentrierungen; steigern Wiederholgenauigkeit und Ergonomie an der Linie.

= Vorrichtungsbauteile (Soft-Jaws, Anschläge): Bauteilschonende Spann- und Greifbacken, schnell iterierbar – ideal bei Varianten und Kleinlosen.

= Kalibrier-/Einstellhilfen: Halterungen für Sensoren, Taststifte oder Kameras; reproduzierbare Justage, dokumentierte Messpunkte.

EOAT-Greifer (Leichtbau), Sensorhalter & Schutzkappen:

= EOAT-Formbacken/Mehrfachgreifer: Leichte, steife Greifer mit integrierten Medienkanälen (Vakuum/Luft/Kabel); geringere Massenträgheit, höhere Dynamik.

= Sauggreifer-Adapter & Schnellwechsler: Schnittstellen zu Standardprofilen/ISO-Flanschen; schneller Produktwechsel ohne Neu-Rüstkosten.

= Sensor-/Kamera-/Scannerhalter: Verstellbare, vibrationsarme Halter mit definierten Abständen und Blenden – stabile Messergebnisse im Betrieb.

= Schutzkappen/Transportcover: Passgenauer Schutz für empfindliche Kontaktflächen und Gewinde; farb- oder laserbeschriftet für klare Identifikation.

Werkstoff- und Finish-Auswahl (z. B. Temperatur-/Medienbeständigkeit, ESD) legen wir anwendungsbezogen fest und verifizieren sie bei Bedarf per Benchmark-Proben und Messprotokoll.

Weiterlesen - Wann lohnt sich 3D-Druck statt Spritzguss?
Erfahren Sie mehr über Verfahren & Auswahlkriterien in unseren Blogbeiträgen:

3D-Druck vs. Spritzguss: Ab welcher Stückzahl lohnt sich was?

3D-Druck vs Spritzguss

Professioneller 3D-Druck für die Industrie – Verfahren & Auswahlkriterien

3D-Drucker für die Industrie

Prozess bei SKA Tech Electronics

1. Discovery-Call: Anforderungen, Umfeld und Ziele klären – inklusive Kennenlernen eurer Abläufe.

2. Design-Review & Materialvorschlag: DfAM-Optimierung und materialseitige Empfehlung.

3. Benchmark-Druck(e): Funktionsmuster mit Messbericht zur Absicherung von Maß, Oberfläche und Funktion.

4. Praxistest & Feintuning: Ergebnisse einarbeiten, Parameterfenster festlegen.

5. Kleinserie/On-Demand: Reproduzierbare Fertigung und strukturierte Datenübergabe.

Was SKA Tech Electronics liefert:

= Beratung & Benchmarking: Material-/Verfahrensauswahl, DfAM-Review und Vergleichsdrucke mit Messprotokoll.

= Prototyping & Kleinserie: Inhouse-Fertigung für Prototypen und Kleinserien – z. B. als Brücke zum Spritzguss oder für Low-Runner.

= Technologie & Materialien: Rapid-Shape-DLP mit Resins von Henkel/Loctite und BASF – zäh, temperaturbeständig, elastisch, je nach Anforderung.

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FAQ

Was verstehen wir unter „digitalem Ersatzteillager“?

Freigegebene CAD-/Fertigungsdaten ersetzen physische Lagerbestände. Statt Regalfach gibt es einen qualifizierten Datensatz (Bauteil, Material, Prozess, Parameter), der on-demand reproduzierbar gefertigt wird.

Welche Teile eignen sich besonders?

Low-Runner-Ersatzteile, Abdeckungen, Adapter, Halter, Prüflehren, EOAT-Greifer/Backen und Montagehilfen – überall dort, wo Variantenvielfalt, kurze Lieferzeit und passgenaue Geometrie gefragt sind.

Ersetzt 3D-Druck CNC?

Nein – er ergänzt. Ideal bei komplexen Geometrien, Funktionsintegration, kurzen Losen und Low-Runnern; für hohe Dauerlast/Temperatur oder sehr große Bauteile bleiben konventionelle Verfahren erste Wahl.

Wie schnell sind erste Teile lieferbar?

Nach Benchmark-Freigabe erfolgt die Lieferung innerhalb kürzester Zeit (abhängig von Menge, Nacharbeit und Dokumentationsumfang).

Welche Stückzahlen sind sinnvoll?
Wir haben Ihnen in unserem Blogbeitrag „3D-Druck vs. Spritzguss: Ab welcher Stückzahl lohnt sich was?“ eine Hochrechnungsvariante erstellt, die Aufschluss zu Stückzahlen geben soll.

3D-Druck vs Spritzguss

Welche Daten benötigen wir?

STEP/Parasolid für die Konstruktion + STL/3MF für die Fertigung, inkl. Toleranzen, Bezugskoordinaten und gewünschter Oberfläche. Optional: Zeichnung, Funktionsflächen, Messpunkte.

Wie schützen wir IP & Daten?

NDA auf Wunsch, projektspezifische Zugriffsrechte, gesicherte Datenhaltung. Auf Wunsch dokumentieren wir Hash/Checksumme und Versionen.

Wie laufen Freigaben & Versionierung?

Jedes Teil erhält eine Teilenummer/Revision. Änderungen erfolgen nur nach Freigabe (Change-Log).

Welche Materialien kommen zum Einsatz?

Zähe, steife, temperatur- und chemikalienbeständige Photopolymere (u. a. Henkel/Loctite, BASF). Optional ESD-fähige oder elastische Werkstoffe – passend zum Lastfall.

Welche Temperaturbeständigkeit ist realistisch?

In unserem Sortiment befinden sich temperaturbeständige Materialien welche unter anderem Spitzentemperaturen über 290° bewältigen.

Welche Toleranzen sind erreichbar?

Funktionsflächen im Zehntel-mm-Bereich; Passungen werden bei Bedarf nachbearbeitet (Reiben, Gewinde, Sitzflächen).

Welche Oberflächen/Finish sind möglich?

DLP liefert feine Oberflächen out-of-the-box. Optional: Strahlen, Schleifen, Lack/Coating, Beschriftung (geprägt/graviert).

Welche Nachbearbeitung ist üblich?

Stützabtrennung, Waschen, Aushärten; optional Bohren, Gewinde, Oberflächenbearbeitung – alles dokumentiert im Arbeitsplan.

Wie stellen wir Maßhaltigkeit & Reproduzierbarkeit sicher?

Definierte Parameter & Bauteilorientierung, feste Support-Strategien, auf Wunsch Messprotokoll (3D-Scan) und Erstteilbericht/FAI.

Wie funktioniert der praktische Betrieb eines digitalen Ersatzteillagers?

Sie legen fest, wie die Datenstruktur, Namenskonventionen und der Freigabeprozess abläuft. Außerdem dokumentieren Sie Materialien und Parameter und vereinbaren Service-Level wie Reaktions- und Lieferzeiten für Ihre Produkte.

Wie sieht der ROI-Check aus?

Wir vergleichen Bauteilpreis klassisch vs. 3D-Druck (inkl. Rüst/Nacharbeit), bewerten Opportunitätskosten (Stillstand/Verzögerung) und Bestandseinsparungen durch digitale Lagerhaltung.

Wie läuft ein typisches Projekt ab?

Discovery-Call ? DfAM-Review & Materialvorschlag ? Benchmark-Druck + Messbericht ? Praxis-Test & Feinschliff ? Kleinserie/On-Demand inkl. Datenübergabe.

Welche Kennzeichnung/Traceability bieten wir?

QR/Datamatrix, Chargen- und Parameter-IDs, Materialdatenblätter, Messberichte – abgestimmt auf eure QS-Anforderungen.

Welche Servicelevel sind möglich?

Von der Express-Fertigung über feste Regellieferzeiten bis zur Abrufvereinbarung für definierte Ersatzteile – wir stimmen das nach Kritikalität ab.

Hinweis: Die Inhalte stellen technische Empfehlungen dar und ersetzen keine regulatorische oder rechtliche Beratung. Validierungen und Freigaben erfolgen projektspezifisch.

-, 03.09.2025

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